Sa. 15. Juni 2019 19 Uhr – So. 21. Juli 2019

 

Christiaan Tonnis – Screening Montez 2009-14

15. Juni – 21. Juli 2019
„Die Ausstellung zeigt den als Zeitkapsel konzipierten Werkblock von Videos zu Ausstellungsvorbereitungen und Vernissagen des Lola Montez und der Familie aus den Jahren 2009 bis 2014 an dessen erstem Standort in der Breiten Gasse 24 (ich hatte es damals nur drei Minuten zu Montez … die weiß gekalkten Wände, der Geruch von Terpentin und das von oben durch Dachbalken spärlich einfallende, seltsame Licht aus Sonnenfäden erinnerten mich an einen Bauernhof in Tirol. Wenn es sehr große Übersichtsschauen gab und alle verfügbaren Quadratmeter bespielt werden sollten, also der Eingangsbereich mit der Lounge, der lange Flur, die große Halle, das obere Stockwerk und auch der Gewölbekeller mit den gespenstischen Räumen und verschachtelten Gängen, hat Mirek immer ein exzentrisches 1.800° Panorama für 1.300 m² zusammengestellt) und dem späteren Exil mit Stationen in Weimar, Leipzig, Hamburg und anderen Städten, welches schließlich vor den Bauzäunen der im Umbau befindlichen Honsellbrücke endete und die wir, sozusagen immer noch in einem Zwischenreich, für vier Vernissagen bespielten. Der unbedingte Wille der Familie, auch in glühendster Hitze und klirrendster Kälte Ausstellungen auf die Beine zu stellen und standhaft auszuhalten, war beispiellos. Auch wenn sich die Location noch im Rohbau befand, kein Problem, die Werke wurden einfach an die Bauzäune gehängt. Gegen die afrikanische Sonne plus Wüstenwind gab es Regenschirme, die Eva Moll als Teil ihrer Installation mitbrachte. Gegen die Kälte wurde Brennholz in eine (leere) Öltonne geworfen und angezündet. Nikolaus Nessler brachte Suppe und einen Gaskocher mit. Jeder hatte Handschuhe an und war dick eingepackt. Wir arbeiteten uns tapfer durch die Jahreszeiten, auch wenn es auf den offenen Plattenspieler schneite und man auf meiner Kamera Spiegeleier braten konnte. “
Christiaan Tonnis

https://www.christiaantonnis.net/